Welpen sozialisieren

In der Sozialisierungsphase lernen Welpen den Umgang mit anderen Tieren und Menschen. Darauf solltest Du achten.

Damit ein Welpe zu einem umgänglichen, selbstbewussten und gelassenen Hund heranwächst, sollte er früh die Möglichkeit erhalten, sich mit seiner Umwelt und den Lebewesen darin auseinanderzusetzen. In den ersten Lebensmonaten ist sein Gehirn besonders aufnahmefähig, und sowohl gute als auch schlechte Erfahrungen prägen sich jetzt besonders nachhaltig ein. Aus diesem Grund werden verantwortungsvolle Züchter ihre Welpen bereits vor der Abgabe dosiert an unterschiedliche Menschen und andere Tiere gewöhnen. Diese Aufgabe solltest Du als frischgebackener Welpenhalter weiterführen, damit sich Dein Hund an die individuellen Anforderungen Deines Alltags gewöhnen kann.

SOZIALISIERUNG DES WELPEN

„Sozialisierung“ meint das Erlernen von sozialer Kompetenz und angemessener Verhaltensweisen im Umgang mit anderen Lebewesen. Für den Hund bezieht sich das auf drei Gruppen möglicher „Sozialpartner“: andere Hunde, Menschen und sonstige Tiere. Je nachdem, in welchem Umfeld das weitere Leben Deines Hundes stattfinden soll, wirst Du bei der Sozialisierung Deines Welpen Schwerpunkte setzen. Wenn Dein Hund beispielsweise später als Schul- oder Besuchshund „arbeiten“ soll, wirst Du ihn früh mit Kindern, älteren oder behinderten Menschen bekannt machen. Soll er Dich hingegen am Pferd begleiten, Schafe hüten oder mit Deinem Stubentiger unter einem Dach wohnen, sollte er früh mit diesen Tieren vertraut gemacht werden.

Die ersten Lektionen im Sozialverhalten gegenüber anderen Hunden hat Dein Welpe meistens schon in der Wurfkiste im Beisein seiner Mutter und Geschwister erhalten. Dennoch sollte Dein Welpe Gelegenheit bekommen, seine „hündischen Umgangsformen“ weiter zu verfeinern, um als erwachsener Hundebegegnungen souverän zu meistern.

SOZIALISIERUNG MIT MENSCHEN

Mit Menschen gut klarzukommen und sogar gerne mit uns zusammenzuarbeiten, ist Hunden durch verschiedene genetische Anpassungen während der Domestikation bereits in die Wiege gelegt. Dennoch beeinflussen auch selbst gesammelte Eindrücke und Lernerfahrungen das spätere Verhalten des Vierbeiners gegenüber den Menschen. Gerade Kinder, Menschen im Rollstuhl oder Männer mit Bart können auf einen Junghund, der mit solchen Personen noch keinen Kontakt hatte, erst einmal beängstigend wirken. Kontrollierte Begegnungen mit solchen Personen, bei denen Dein Welpe positive Erfahrungen (und eventuell das eine oder andere Leckerchen) sammeln kann, stärken dessen Selbstbewusstsein. Wichtig dabei ist, Deinen Welpen nicht zu überfordern, die Kontaktaufnahme anzuleiten und freizugeben und sofort einzugreifen, wenn die Situation sich nicht wie gewünscht entwickelt.

Du musst übrigens nicht befürchten, dass Dein Welpe ZU menschenfreundlich werden könnte. Normal veranlagte und gut aufgezogene Hunde kennen den Unterschied zwischen „ihrem Menschen“, menschlichen Freunden und freundlichen Fremdpersonen ganz genau. Und während sich der Junghund vielleicht noch über jeden Passanten ein Loch in den Bauch freut, wird die Reaktion beim erwachsenen Hund automatisch neutraler. Voraussetzung dafür ist, dass er bereits als Welpe verschiedene Menschentypen kennen- und einschätzen-lernen durfte. Und auch gelernt hat, Deine Freigabe abzuwarten, bevor er Kontakt zu fremden Personen aufnimmt.

SOZIALISIERUNG MIT ANDEREN TIEREN

Je nach „Job“ oder Lebensumständen Deines Hundes wird sich auch das erwünschte Verhalten Deines Hundes gegenüber anderen Tierarten unterscheiden. In den meisten Fällen wird man sich ein neutrales Verhalten wünschen. So soll der Familienhund weder Nutz- oder Wildtiere jagen, noch versuchen, fremde Schafe zu hüten oder permanent das Familien-Meerschweinchen zum Spielen auffordern. Um das zu trainieren, braucht es also nicht unbedingt die direkte Interaktion zwischen den beiden Spezies, sondern es reicht schon, in Anwesenheit der anderen Tierart die gewünschten Verhaltensweisen zu belohnen (z. B. beim Passieren einer Rinderweide oder eines Hühnerauslaufs).

Anders sieht die Sache aus, wenn Dein Hund gezielt mit anderen Tierarten interagieren soll, z. B., indem er Nutztiere hütet, gemeinsam mit Frettchen oder Falke jagt oder am Pferd mitläuft. In diesen Fällen ist eine frühe, positiv besetzte Kontaktaufnahme zu der entsprechenden Tierart eine wichtige Voraussetzung für eine später gute Zusammenarbeit. Dabei ist darauf zu achten, dass die gewählten Tiere grundsätzlich „hundefreundlich“ sind. Wichtig ist auch, Deinen Welpen nicht zu überfordern, die Kontaktaufnahme anzuleiten und sofort einzugreifen, wenn die Situation sich nicht wie gewünscht entwickelt.

SOZIALISIERUNG MIT ANDEREN HUNDEN

Ein kompetenter Züchter wird die Welpen nicht nur mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern vergesellschaften, sondern möglicherweise auch bereits mit anderen erwachsenen Hunden aus seinem eigenen Rudel oder zuverlässigen andersrassigen Fremdhunden zusammengebracht haben. Da unsere Begleit- und Familienhunde in den allermeisten Fällen ihr Leben lang auch immer wieder fremden Hunden begegnen werden, macht es Sinn, solche Begegnungen und Interaktionen gezielt zu üben. Dabei solltest Du aber nicht etwa Deinen kleinen Welpen einfach auf die örtliche Hundewiese setzen und den dortigen Vierbeinern auf Gedeih‘ und Verderb ausliefern. Das kann im schlimmsten Fall zu Verletzungen, Angst oder späterem angst-aggressiven Verhalten bei Deinem Hund führen. „Welpenschutz“ genießen junge Hunde nur innerhalb ihrer eigenen Familie. Für fremde Hunde gilt dies nicht, so dass die Reaktionen auf die Kontaktaufnahme Deines Welpen bisweilen ausgesprochen barsch ausfallen kann.

Zielführender ist es, wenn Du Dich mit den Haltern gleichaltriger Welpen oder souveräner erwachsener Hunde verabredest. Während Dein Welpe mit einem gleichaltrigen und ungefähr gleich großen Welpen ausgelassen spielen und toben kann, vermitteln ihm Kontakte mit selbstbewussten Althunden angemessenes Verhalten gegenüber Stärkeren. Übrigens: Empfehlungen, mit der Sozialisierung des Welpen zu warten, bis sein Impfschutz vollständig aufgebaut ist (also ca. ab der 16. Lebenswoche) sind inzwischen überholt. Wenn Dein Welpe gesund und entsprechend der gängigen Empfehlungen geimpft ist, sollte er schon früher die Gelegenheit bekommen, diese wichtigen Umwelterfahrungen zu sammeln. Das Risiko, einen Hund mit Verhaltensdefiziten heranzuziehen, wenn man den Welpen bis zum fünften Lebensmonat „unter Verschluss“ hält ist ungleich höher, als dass er sich in dieser Zeit bei entsprechend umsichtigen Verhalten eine ernsthafte Infektionskrankheit einfängt.

SOZIALISIERUNG IN DER WELPENGRUPPE?

Als frischgebackener Hundehalter weißt Du vielleicht noch nicht, wie Du solche Menschen- und Hundekontakte organisieren kannst. In dem Fall hilft es, eine gute Welpengruppe zu besuchen, die in vielen Hundevereinen und Hundeschulen angeboten werden Um eine solche Gruppe zu finden, können örtliche Hundevereine, ein Tierschutzverein, das Tierheim oder Tierärzte behilflich sein. Außerdem kannst Du andere Hundehalter oder das Internet befragen. Erkundige Dich am besten schon im Vorfeld, was jeweils angeboten wird. Wichtige Anhaltspunkte eine gute Welpenstunde sind:

Gruppengröße: Ein sachkundiger Trainer sollte nicht mehr als 5 – 6 Mensch-Hunde-Teams betreuen.

Zusammensetzung der Gruppe: Die Gruppen sollten jeweils passend nach Alter und Entwicklungsstand der Welpen zusammengestellt werden. Ideal ist es, wenn auch souveräne Althunde bewusst mit einbezogen werden.

Gesundheitsvoraussetzungen: Es werden nur Welpen zugelassen, die altersgemäß ihre Erst- bzw. Auffrischungsimpfungen erhalten haben.

Programm: Nicht das freie Spiel der Welpen steht im Vordergrund, sondern das gemeinsame spielerische Lernen der Mensch-Hunde-Teams. Gezielte Bindungs- und Sozialisierungsübungen stehen genauso auf dem Lehrplan wie kleine Ausflüge in Alltagssituationen.

Theorie: Nicht nur Praxisübungen und Spielen, sondern auch theoretisches Wissen wird vermittelt. Und währenddessen lernt Dein Welpe auch ganz nebenbei, in fremder Umgebung und im Beisein netter Spielkameraden Ruhe zu halten und abzuschalten.

Werden diese Kriterien nicht erfüllt und es handelt sich eher um einen „unmoderierten Spieletreff mit wechselnden Teilnehmern“, dann solltest Du Deinem Welpen die Teilnahme unbedingt ersparen und lieber gezielt im Bekanntenkreis Hundebegegnungen organisieren. Oder vielleicht wohnt ja auch ein Wurfgeschwister Deines Welpen in der Nähe und freut sich über regelmäßige Verabredungen zum Spielen? Wie so oft im Leben gilt auch bei Hundekontakten: Qualität geht vor Quantität!

Weitere wertvolle Informationen rund um die Sozialisierung Deines Welpen erhältst Du in unserem Video „Welpenförderung“.

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