Welsh Corgi Pembroke
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Zur Rasse: Welsh Corgi Pembroke

Intelligent, ausdauernd und mutig sind Welsh Corgi Pembrokes nicht nur bei der Queen als Alltagsbegleiter beliebt. Wir führen mit Züchterin Renate Hilger ein Gespräch, was die Rasse und ihre Faszination ausmacht.

Der Sage nach sollen die Welsh Corgis in ihrer Heimat Wales in Großbritannien den Feen als Reittiere gedient haben. Heutzutage sind die freundlichen und lebhaften kleinen Hunde mit den kurzen kräftigen Beinen und dem fuchsartigen Kopf nicht nur bei der Queen als Begleiter sehr beliebt. Als intelligente, mutige und ausdauernde Gebrauchshunde benötigen sie eine angemessene Beschäftigung, eine konsequente und liebevolle Erziehung und binden sich sehr stark an ihre Menschen.

Steckbrief

Rasse: Welsh Corgi Pembroke
Ursprungsland: Großbritannien (Wales)
Schulterhöhe: 25,4 bis 30,5 cm
Gewicht: Rüden 10 bis 12 kg, Hündinnen 10 bis 11 kg
Lebenserwartung: 12 bis 14 Jahre
Charakter: selbstbewusst, intelligent, freundlich und humorvoll
Erscheinung:fuchsartiger Kopf, kurze kräftige Beine und langer Körper, mittellanges, dichtes Fell  mit dichter unterwolle, einfarbig rot, sable, rehfarben oder schwarz mit Brand, mit oder ohne weiß


Renate, wie kommt man zu einer Rasse wie den Welsh Corgi Pembroke?

2000 habe ich sie das erste Mal auf einer Ausstellung gesehen und mich sofort verguckt. Man sah sie damals nicht oft, es ist eine sehr seltene Rasse. Ich mochte das „fuchsige“ und ihren witzigen Charakter und habe immer gedacht: das ist mal was für „später“.

Corgi schaut in die KameraAb 2007 habe ich dann zuerst Border Collies gezüchtet, da ich auch aktiv im Hundesport unterwegs war. Da passte der Border perfekt. Als ich mit dem Sport aufgehört habe, habe ich mich entschlossen, nach einem Corgi zu gucken. Und dann musste ich feststellen, wie schwierig es ist, einen zu guten Hund zu bekommen. In Russland z.B. sind sie viel häufiger als bei uns. Aber ich habe dort keinen Züchter gefunden, dem ich so richtig vertrauen konnte.

Meine erste Hündin, Spirit of Caledonia Buschwindröschen, genannt „Prue“ kam dann aus Deutschland. Ihre Züchter, Regina und Rolf Blessing, kannte ich schon viele Jahre durch meine Arbeit im Ausstellungsring. Ich bin sehr dankbar, dass sie mir Prue anvertraut haben. Sie ist eine tolle Hündin! Generell wartet man lange auf einen guten Hund. Auf meinen aktuellen Welpen habe ich z.B. zwei Jahre gewartet. Mit ihm startet dann hoffentlich auch das „Abenteuer Deckrüde“.

Heutzutage boomt die Rasse. In Amerika und Japan ist die Rasse in den „Top Ten“ gelistet und es gibt viel Merchandising. Man findet sie viel in der Werbung, in Videospielen und so weiter. Leider hat man dadurch als Züchter auch viele Anfragen von ungeeigneten Leuten. Schon sehr lange kennt man sie natürlich auch als die Lieblingsrasse von Elisabeth II, der Königin von Großbritannien.

Was macht Corgis für dich besonders interessant?

Die Nerven der Corgis! Sie arbeiten gerne, aber drehen dabei nie ab. Sie sind sehr clever und machen gerne mit. Und für mich sind sie die anpassungsfähigste Rasse der Welt. Sie nehmen auch außergewöhnliche Situationen einfach so hin, unaufgeregt, immer selbstverständlich. Und wenn man zum Beispiel mal krank ist oder aus anderen Gründen mal eine Zeit nicht so kann, werden sie nicht so schnell nervig.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass meine Hunde von Anfang an lernen auch Ruhe zu halten. Aber wenn ich die Corgis mit meinen Border Collies vergleiche, liegen dazwischen Welten!

Welchen Charakter haben Corgis?

Corgi im GartenMan liest überall, dass es kleine Kobolde sind, oftmals stur. Den „Kobold“ kann ich unterschreiben. Es vergeht kein Tag, an dem man nicht über ihre „Ideen“ lacht. Sie sind in der Tat sehr clever und witzig. Das was viele als „stur“ bezeichnen, würde ich eher als „effektiv“ beschreiben. Wenn sie keinen Sinn in einer Aufgabe sehen, ist diese uninteressant. Aber die meisten sind ziemlich verfressen. Dadurch lassen sie sich dann doch leicht motivieren und machen gerne mit. Arbeit muss sich in ihren Augen lohnen. Mit entsprechender Futterbelohnung tun sie wirklich alles.

Corgis sind zwar klein an Höhe, aber im Grunde sind es große Hunde mit kurzen Beinen und dicken Pfoten. So ist auch ihr Charakter. Sie sind sehr mutig und passen auf Haus, Hof und ihre Menschen auf. Es sind Arbeitshunde und man sollte sie nicht unterschätzen. Sie sind ursprünglich als Rindertreibhunde gezüchtet und man sollte sie schon ernst nehmen. Eine konsequente und liebevolle Erziehung ist deshalb wichtig. Sonst folgen sie ihren eigenen Plänen.

Corgis sind sehr futterneidisch. Sie verteidigen gerne auch mal ihr Futter. Viele füttern ihre Hunde deshalb einzeln. Tatsächlich muss man es manchmal schon bei der Aufzucht berücksichtigen, weil sonst nicht alle Welpen in einem Wurf gleichermaßen Futter abbekommen.

Jetzt gibt es ja auch noch den Welsh Corgi Cardigan. Wo liegt der Unterschied zwischen den beiden Rassen?

Der Cardigan ist größer und schwerer und dadurch auch ein bisschen schwerfälliger.
Zwei Corgis spielen miteinander Meiner Erfahrung nach sind die Pembrokes eher verträglicher und können sich eher benehmen.
Gerade bei den Cardigan Rüden ist die Reizschwelle tendenziell niedriger und sind seltener gut untereinander verträglich. Aber natürlich gibt es auch hier eine große Bandbreite.
Beim Cardigan sind mehr Farben erlaubt, unter anderem auch Merle.

Wie viel Temperament haben die Welsh Corgi Pembrokes und wie viel körperliche und geistige Auslastung benötigen sie?

Corgis haben eine gute Portion Temperament. Es sind keine Schlafmützen. Aber sie haben zum Beispiel keinen großen Radius beim Spazieren gehen. Sie sind meistens immer recht nah bei mir. Das ist so, weil sie in der Regel nicht jagen und sehr menschenbezogen sind.

Meine Hunde leben im großen Rudel, das heißt, dass sie durch ihren Alltag schon mehr ausgelastet sind als andere, denn im Rudel ist ja immer eine gewisse Interaktion. Ein Einzelhund hat dann natürlich höhere Bedürfnisse an Beschäftigung. Ich laste alle meine Hunde natürlich auch geistig aus, zum Beispiel mit Hundesport oder Suchspielen etc.Sportlicher Corgi

Der Corgi ist aber kein Hund der gerne joggen geht. Sie sind durch ihre kurzen Beine keine Dauertraber – und es ist ihnen auch zu langweilig. Das heißt aber absolut nicht, dass sie nicht auch gerne rennen und flitzen!

Ich persönlich würde zum Beispiel nie einen Hund in den Agility-Sport abgeben. Das passt einfach nicht zu ihnen. Dafür ist ihre Anatomie nicht passend. Aber viele eigenen sich durchaus sehr gut für andere Hundesportarten, aber es gibt auch die, die man für den Sport weniger gut motivieren kann. Insgesamt betrachtet gibt es eine große Bandbreite in der Rasse – von sehr gemütlich bis sehr gerne arbeitend. Da muss man sich vom Züchter beraten lassen und gucken ob ein Wurf passt.

Wie pflegeaufwändig ist der Welsh Corgi Pembroke?

Aufwändiger als man denkt! Mindestes einmal im Monat muss man das Fell an den Pfoten schneiden. Sie haben regelrechte Hobbitfüße! Man muss sehr auf die Krallenlänge achten. Umso gemütlicher der Hund, umso öfter muss man sie schneiden oder schleifen. Ansonsten kommt es schnell zu Fehlstellungen, die sich aufgrund der Anatomie mit den kurzen Beinen viel gravierender auswirken können.

Corgi Welpe im SandAls Corgibesitzer darf man kein Reinlichkeitsfanatiker sein. Durch die kurzen Beine ist der Körper ja viel näher am Boden und sie nehmen zwangsläufig mehr Schmutz auf and hochbeinige Hunde. Im Fellwechsel haaren sie extrem – langhaarige noch mehr als kurzhaarige! Den Langhaar muss man viel mehr bürsten, das Fell neigt zum Filzen und nimmt natürlich auch mehr Dreck auf. Das kann man bei einer Arbeitsrasse eigentlich nicht unbedingt gebrauchen. Sie benötigen ein robustes Haarkleid.

Aber dazu muss man jetzt erklären, dass der FCI-Standard den Pembroke als kurzhaarig beschreibt, im AKC, also in Amerika, auch langhaarige erlaubt sind. Deshalb testen wir hier die genetische Felllänge. Langhaar sind bei uns nicht erwünscht und durch den Test kann man kontrolliert die richtige Haarlänge züchten. Das langhaarige Fell von Corgis wird übrigens auch als „fluffy“ bezeichnet.

Passt ein Corgi in eine Familie mit Kindern?

Hier würde ich sagen: das kommt drauf an! Corgis hüten gerne und als Treibhunde tun sie das, indem sie von hinten in die Beine kneifen. Mit kleinen Kindern im Haushalt kann das dann unter Umständen problematisch sein, weil sie ja ganz gerne mal rennen und dann aus Sicht des Hundes wieder eingefangen werden müssen. Der Hütetrieb ist unterschiedlich stark ausgeprägt, aber man sollte ihn bei der Wahl der Rasse immer berücksichtigen. Grundsätzlich ist der Pembroke aber ein sehr freundlicher Hund und kann natürlich auch gut in Familien mit Kindern leben.

Gibt es rassebedingte gesundheitliche Probleme und falls ja, was wird dagegen in der Zucht getan?

Corgi Züchter mit RudelIm Allgemeinen ist der Corgi ein robuster Hund. Aus Züchtersicht ist in meinen Augen die Reproduktion schwieriger als bei anderen Rassen. Nicht jeder Rüde deckt gerne und gut. Es gibt viele Kaiserschnittgeburten. Die Geburt an sich ist ein großes Thema. Entgegen meiner eigentlichen Überzeugung, röntge ich immer vor Geburt, einfach weil die Wahrscheinlichkeit für einen zu großen Welpen statistisch tatsächlich groß ist. Auch eine primäre Wehenschwäche kann ein Problem sein. Die Welpen nehmen langsam zu, sie brauchen eine längere Zeit, um sich zu entwickeln. Deshalb geben viele Züchter die Welpen auch erst später ab, als bei anderen Rassen üblich. Die Inzucht innerhalb der Rasse ist noch in einem akzeptablen Bereich, man kann gut outcrossen. Natürlich röntgen wir bei unseren Hunden die Hüften, untersuchen die Augen und es gibt einige Gentests, die wir durchführen.

Bei uns im Club gibt es speziell für die Corgis eine Studie zu den Kaiserschnittgeburten. Hierzu wird auch jede Geburt, auch eine natürlich verlaufende, genaustens dokumentiert.

Tipp

Welsh Corgis sollten nicht zu fettreich gefüttert werden; wir empfehlen:

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Das passende BELCANDO® Futter für den Welsh Corgi Pembroke?

Bei Welsh Corgi Pembrokes sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht zu reichhaltig gefüttert werden, um zu verhindern, dass sie in die Breite gehen. Obwohl sie relativ klein sind, können Welsh Corgi Pembrokes ruhig mit durchschnittlich großen Kroketten gefüttert werden, denn die Größe der Tiere resultiert vor allem aus den relativ kurzen Beinen. 

Erwachsener Corgi und Welpe

Über unsere Autorin

Renate Hilger

Renate Hilger züchtet im Club für Britische Hütehunde Border Collies und Welsh Corgi Pembrokes unter dem Zwingernamen „Lower Saxon“. 
 Welsh Corgi Pembroke-Zucht Lower Saxon 
Im Netz unter: www.lower-saxon.de
Oder beim Club für Britische Hütehunde: www.cfbrh.de

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