Oder doch lieber einen Mischling?

Der „Mischling“ ist der Lieblingshund der Deutschen. Seit vielen Jahren führt er beispielsweise die Registrierungen bei „TASSO“ an. Aber genau wie es nicht „den Rassehund“ gibt, gibt es auch nicht „den Mischling“.

Der „Mischling“ ist der Lieblingshund der Deutschen. Seit vielen Jahren führt er beispielsweise die Registrierungen bei „TASSO“ an. Aber genau wie es nicht „den Rassehund“ gibt, gibt es auch nicht „den Mischling“. Ebenso wie für einen reinrassigen Hund mit „Stammbaum“ gilt: Damit das Zusammenleben mit dem Vierbeiner lang und eine Bereicherung für alle Beteiligten wird, sollte der Mischlingshund mit Bedacht angeschafft werden.

„Kategorien“ von Mischlingen

  1. Der „Zufallsmix“

    Beim Wort „Mischling“ denken wohl die allermeisten Menschen erst einmal an diese Gruppe: Hunde mit unterschiedlichsten körperlichen Merkmalen, die keinerlei Zuordnung zu einer bestimmten Hunderasse erlauben. Manchmal lässt sich aufgrund der Körperform die Zugehörigkeit einiger Vorfahren zu einer bestimmten Rassegruppe (z. B. „Schäferhund-Mix“ oder „Dackel-Mischling“) erahnen, aber andere Details wie beispielsweise die Fellbeschaffenheit, Färbung, Kopfform, Ohr- oder Rutenhaltung oder auch die Körpergröße passen nicht dazu.

    Oft genug liegt die direkte Abstammung dieser Hunde im Dunklen, in vielen Fällen ist nur die Mutter bekannt, der Vater hat sich hingegen direkt nach der Hochzeit unentdeckt aus dem Staub gemacht. In solchen Fällen war die Entstehung der Welpen natürlich auch nicht geplant, manchmal stellt sogar die Geburt der Welpen eine Überraschung für den Hündinnenhalter dar. In diesem Fall kann man nur hoffen, dass sich die beteiligten Personen nach besten Kräften bemühen, möglichst gute Bedingungen für eine artgerechte Aufzucht der Welpen zu schaffen. Erwachsene „Vielrassenhunde“ bekommst Du auch oft aus dem Tierschutz, und insbesondere, wenn die Vorfahren eines solchen Exemplars bereits gemischtrassig waren, kann man nur noch spekulieren, welche Hunderassen oder-typen an dessen Entstehung beteiligt waren.

    Solche Hunde sind echte „Wundertüten“ – beim Welpen kann man nur grob abschätzen, wie groß er am Ende wird, und neben dem originellen Äußeren kann man auch Überraschungen hinsichtlich des Verhaltens erleben. Du kannst mit solch einem „Mopsgedackelten Windhundmischling“ (oder wie es in der kynologischen Forschung heutzutage heißt: „Village Dog“) das große Los ziehen und einen robusten, langlebigen Partner für alle Lebenslagen finden. Oder aber auch einen Vierbeiner erwischen, der aufgrund seines Verhaltens oder seiner körperlichen Verfassung eine lebenslange Herausforderung bleibt.

    Denn genau wie beim Rassehund spielen die genetische Ausstattung, die angemessene Aufzucht und Passung zur Lebenssituation des menschlichen Partners eine maßgebliche Rolle beim Gelingen der Mensch-Hund-Beziehung.

    Vorsicht ist geboten bei Mischungen aus körperlich sehr unterschiedlich beschaffenen Hunden, also z. B. einem großen, schweren Hund mit kurzen Dackelbeinen. Und bei Hunden, die womöglich herausfordernde Eigenschaften wie beispielsweise einen ausgeprägten Jagdtrieb oder ein starkes Territorialverhalten aufweisen. Besonders, wenn man schon einen ausgewachsenen Hund aus dem Tierschutz übernimmt, sollten diese Eigenschaften im Vorfeld z. B. durch einen mehrwöchigen Aufenthalt und die Einschätzung in einer kompetenten Pflegestelle ermittelt worden sein. Egal, ob Rassehund oder Mischling – einen Hund aus dem Auslandstierschutz sollte man sich nie „unbesehen kommen lassen“, sondern vorher in einer der späteren Haltung ähnlichen Umgebung von Fachleuten einschätzen lassen.

  2. Der „Designerdog“

  3. Ein verhältnismäßig neues Phänomen in der Hundewelt ist der „Designerdog“. Dabei handelt es sich in der Regel um Mischlinge aus zwei klar definierten Ausgangsrassen, die dann innerhalb der jeweiligen Rassemischung weitergezüchtet werden. „Urvater aller Designerdogs“ ist sicherlich der „Labradoodle“. Diese Mischung wurde ursprünglich vorgenommen, um für blinde Personen mit Hundehaarallergie einen nicht-haarenden und wenig allergieauslösenden Blindenführhund bereitzustellen. Dies gelang allerdings nur in Einzelfällen, so dass nur wenige Hunde aus diesen Versuchen hervorgingen, die einerseits die notwendige Veranlagung für die Ausbildung zum Blindenführhund mitbrachten und andererseits das „nicht-haarende“ Fell. Die Idee des „hypoallergenen Haushunds“ zog aber ungeachtet dieses mäßigen Erfolges recht schnell große Kreise, was zu einer enormen Nachfrage nach solchen Hunden (als Begleit- oder Familienhund) führte. Während für die ersten Rassekreuzungen noch auf bewährte, auf rassetypische Erkrankungen untersuchte Blindenführhunde zurückgegriffen wurde, nutzten nun etliche Vermehrer die Gunst der Stunde und verpaarten recht wahllos Pudel und Labrador Retriever oder schufen gleich neue „Designerdogs“ wie „Goldendoodle“ (Golden Retriever x Pudel), „Schnoodle“ (Schnauzer x Pudel) oder „Maltipoo“ (Malteser x Pudel). In der Folge etablierten sich noch weitere Rassekreuzungen (ohne Pudel-Beitrag) wie „Aussiedor“ (Australian Shepherd x Labrador Retriever) oder „Puggle“ (Beagle x Mops).

    Eine besondere Gruppe der „Designerdogs“ stellen ungewöhnliche Farb- oder Fellschläge etablierter Hunderassen dar, z. B. „Leopard Labradors“ oder „Fluffy Bulldogs“. Hier wird nach Hinzufügung eines bestimmten, bei dieser Hunderasse natürlicherweise nicht vorkommenden Merkmals wie Merle-Zeichnung, Farbverdünnung oder Langhaarigkeit die Rückkehr zum eigentlich Rassetyp der namensgebenden Ausgangsrasse angestrebt.

    Während die Ergebnisse dieser Kreuzungen in der ersten Generation üblicherweise noch recht einheitlich in Bezug auf Körperbau und Fellstruktur sind, können diese Merkmale bei Weiterzucht mit diesen Hunden bei späteren Generationen sehr unterschiedlich ausfallen. Insbesondere die Fellstruktur bei den Pudel-Kreuzungen mit langhaarigen Hunderassen (Goldendoodle, Bernerdoodle…) kann sehr herausfordernd in der Pflege sein und macht oft monatliche Besuche bei einem professionellen Hundefriseur erforderlich. Auch gesundheitlich sind „Designerdogs“ nicht zwangsläufig besser aufgestellt als Rassehunde. Wenngleich sich strikt rassespezifische Krankheitsdispositionen zumindest in der ersten Generation „verdünnen“, können rasseübergreifende Defekte wie beispielsweise Hüftgelenksdysplasie auch bei Rassemischungen zutage treten. Daher sollten bei Designerdogs genauso wie in der kontrollierten Rassehundezucht alle Zuchttiere auf die bei den Ursprungsrassen bekannten Erbkrankheiten untersucht werden und selektiert werden. Ein weiteres Risiko stellt teilweise ein hoher Inzuchtgrad dar, da manche Züchter zur schnellen Erzielung eines einheitlichen Erscheinungsbilds wiederholt nahe verwandte Hunde miteinander verpaaren.

    Wenn Du dich für einen „Designerdog“ interessierest, solltest Du Dich auf jeden Fall erkundigen, ob die für die Ausgangsrassen empfohlenen Untersuchungen bei den Elterntieren (z. B. HD-Röntgen, Augen- oder Herzuntersuchungen) durchgeführt wurden. Für Mischungen, bei denen die Merle-Zeichnung vorkommen kann, sollten zusätzlich Testergebnisse der Elterntiere und Welpen hinsichtlich des Merle-Faktors vorgelegt werden können. Wenn der Züchter solche Untersuchungen nicht bei seinen Hunden durchführen lässt (womöglich unter Hinweis darauf, dass seine Hunde schon aufgrund ihrer Eigenschaft als Rassekreuzungen gesund seien), solltest du lieber Abstand vom Kauf nehmen.

  4. Der „Gebrauchshybride“ oder „Sportmix“

    In einigen Bereichen des Hundesports sind gezielt gezüchtete Rassemischungen schon lange etabliert. Bei Gebrauchshundesportlern sind dies beispielsweise die „X-Mechelaars“ oder „X-Herder“ (Malinois oder Holländische Schäferhunde mit anderen Rassebeimischungen). Bei den Schlittenhunden finden wir die „Eurohounds“ und „Greysters“, bei denen Alaskan Huskies (die selbst schon einen „gemischten“ genetischen Hintergrund haben), Jagdhunde wie Deutsch Kurzhaar oder Pointer sowie Windhunde wie der Greyhound beteiligt sind. Und für Flyball oder Agility werden spezielle Kreuzungen von Border Collie mit Whippet („Borderwhippet“) oder Papillon („Borderpap“) vorgenommen.

    Auch für den Jagdgebrauch ist es mancherorts üblich, gezielt Hunderassen zu kreuzen. Beispiele dafür sind die „Lurcher“ in Großbritannien (Windhunde wie Whippet, Greyhound oder Deerhound mit Nicht-Windhunden wie Collies oder Terriern). Allen diesen Hunden ist gemein, dass sie üblicherweise von leistungsgeprüften Eltern abstammen. Das Aussehen spielt bei der Zuchtwahl keine große Rolle, Gebrauchsfähigkeit und damit in gewissem Maße auch Gesundheit sind die maßgeblichen Auswahlkriterien. Üblicherweise werden solche Hunde nur an Menschen abgegeben, die in der entsprechenden Sportart aktiv sind.

  5. Der „Rasse-Outcross“

    Diese besondere Form des Mischlingshundes wird vermutlich zukünftig häufiger anzutreffen sein. Es kann bei einzelnen Hunderassen notwendig werden, die genetische Vielfalt durch Einkreuzung andersrassiger Vierbeiner zu steigern, um rassespezifischen Gesundheitsproblemen entgegenzuwirken. Somit entstehen dann jeweils mehrere Generationen von gemischtrassigen Hunden, die nach den gleichen strengen Vorgaben wie die jeweilige Ursprungsrasse von geprüften und untersuchten Elterntieren stammen. Auch ist bei dieser Kategorie mit einer gewissen Vorhersagbarkeit hinsichtlich der Verhaltens- und Körpermerkmale zu rechnen - insbesondere in den späteren Generationen, bei denen bereits wieder Rückkreuzungen auf die Ursprungsrasse vorgenommen wurden. Möglicherweise gibt es ein paar Einschränkungen, was die Startberechtigung an hundesportlichen Wettbewerben oder Ausstellungen angeht. Umgekehrt kann es sein, dass man sich bei der Übernahme eines solchen Hundes verpflichtet, diese bei Veranstaltungen des Zuchtvereins zur Musterung vorzuführen oder bestimmte Gesundheitsuntersuchungen vornehmen zu lassen. Aber abgesehen davon, dass Du hier einen sorgfältig und kontrolliert gezüchteten Vierbeiner bekommen, leistest Du mit der Aufnahme eines solchen Hundes einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung einer gefährdeten Hunderasse!

Wie Du siehst, sind der Variantenreichtum und die Zielsetzung bei der Entstehung von gemischtrassigen Hunden ebenso vielfältig wie in der Rassehundezucht. Mischling ist nicht gleich Mischling, daher solltest Du bei der Auswahl mit viel Sorgfalt vorgehen. Damit Du einen fröhlichen und gesunden Partner für ein ganzes (Hunde-)Leben findest!

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Barbara Thiel

ÜBER DIE AUTORIN: BARBARA THIEL

Barbara Thiel ist Tierärztin mit Schwerpunkt Tierernährung und arbeitet in der Produktentwicklung der Bewital petfood GmbH & Co.KG. Dort ist sie außerdem fachliche Ansprechpartnerin des BELCANDO® Experten Clubs für Züchter und Hundetrainer und leitet das Schulungswesen. Sie hält derzeit zwei Greyhounds und einen Border Terrier, ist Mitglied im Ausschuss für Zucht und Kontaktperson für die International Partnership for Dogs (IPFD) im Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH).

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