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Warum fressen Hunde Gras?

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Die meisten Hunde fressen gelegentlich Gras. Dafür gibt es verschiedene Gründe, die fast immer unbedenklich sind.
 

Rätselhaftes Grasfressen

So gut wie jeder Hundehalter konnte seinen Hund schon einmal dabei beobachten, wie er Gras gefressen hat. Bei einem typischen Fleischfresser stellt sich dann natürlich die Frage, ob das normal ist oder ob der Hund an einer Krankheit bzw. an einem Nährstoffmangel leidet. Dazu wurden eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt, die zwar Tendenzen aufzeigten, aber eine endgültige und einhellige Erklärung gibt es nicht. Möglicherweise liegt dies daran, dass es nicht nur einen bestimmten, sondern ganz unterschiedliche Gründe für das Gras fressen bei Hunden gibt.
 

Ein Erbe der Wölfe

Den Inbegriff eines Fleischfressers stellt der Wolf dar. Allerdings weiß man bei ihm schon lange, dass seine Nahrung nicht ausschließlich aus Fleisch besteht. Er frisst auch die Innereien seiner Beutetiere, wie zum Beispiel den Magen. Da es sich bei den Tieren zumeist um Pflanzenfresser handelt, ist der Magen dementsprechend gefüllt. Zudem kann man auch bei Wölfen gelegentlich beobachten, dass sie Gräser fressen. Da der Hund vom Wolf abstammt, könnte es sich also beim Verzehr von Gras um eine angeborene Fressgewohnheit handeln, die beim Hund jedoch keine Bedeutung mehr hat, weil er bei einem hochwertigen Futter< mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird.

Was bewirkt das Grasfressen?

Bei Katzen ist das Fressen von Gras üblich und auch wissenschaftlich erforscht: Es stellt eine Art Verdauungshilfe dar. Sie ist notwendig, weil Katzen beim Putzen eine große Menge an Haaren verschlucken. Dies gilt vor allem für langhaarige Katzen während des Fellwechsels. Das schwer verdauliche Gras sorgt im Zusammenspiel mit seinen Inhaltsstoffen für eine Brechreiz. Daraufhin würgt die Katze üblicherweise einen unverdaulichen Haarballen hervor. Möglicherweise ist dies also einer der Gründe, warum gelegentlich auch Hunde Gras fressen. Vielleicht haben sie etwas Unverdauliches, einen Fremdkörper oder etwas Giftiges zu sich genommen, was sie instinktiv durch das Fressen von Gras wieder hervorwürgen möchten. Studien haben allerdings ergeben, dass es nach dem Fressen von Gras nur äußerst selten zum Erbrechen kommt, weshalb diese Theorie nur in Ausnahmefällen zuzutreffen scheint. In diesen Fällen sollte das Erbrochene jedoch untersucht und gegebenenfalls ein Tierarzt aufgesucht werden.
 

Steckt ein Nährstoffmangel dahinter?

Immer wieder taucht die Vermutung auf, das Fressen von Gras könnte mit einem Nährstoffmangel des Hundes zusammenhängen. Doch das ist sehr unwahrscheinlich, da nach Schätzungen zirka 90 Prozent aller Hunde gelegentlich Gras fressen – ganz egal, welches Futter sie erhalten. Um einen theoretischen Nährstoffmangel auszugleichen, sind die Mengen, die an Gras aufgenommen werden, auch viel zu gering. Außerdem besteht üblicherweise keine Regelmäßigkeit beim Fressen von Gras, was die Theorie eines Mangels unterstützen könnte.
 

Ist Grasfressen gefährlich?

Wenn ein Hund Gras frisst, muss man sich erst einmal keine Sorgen machen, schließlich macht dies fast jeder. Jedoch sollte es sich nicht um Gras handeln, dass an Straßenrändern wächst, da dieses durch Abgase und Reifanabrieb verunreinigt ist. Auch am Rand landwirtschaftlicher Flächen ist Vorsicht geboten, da diese möglicherweise mit Pestiziden und Dünger behandelt wurden. Außerdem besteht eine gewisse Gefahr, dass sich Hunde an scharfkantigen Gräsern verletzen könnten oder so viel Gras fressen, dass es zu einer Verstopfung kommt. Hier heißt es, den Hund gegebenenfalls zurückzuhalten. Selbiges gilt, wenn es sich um eine giftige Pflanze handelt, wie zum Beispiel Efeu, Oleander, Tomatenranken, Jasmin, Klematis oder Osterglocken.
 

Ein gesunder Zeitvertreib

So lange es keinen eindeutigen Beleg gibt, warum Hunde Gras fressen, kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass sie dies einfach nur zum Zeitvertreib machen – wie sie auch auf Knochen, Stofftieren und anderen Spielsachen herumkauen. Möglicherweise lieben sie auch den Geschmack, der für sie wie ein kleiner Salat zwischendurch ist. Oder sie regen durch die Aufnahme der im Gras enthaltenen Ballaststoffe ihre Verdauung an. Als Fazit bleibt festzuhalten, dass das Grasfressen bei Hunden grundsätzlich unbedenklich ist. Was schlussendlich der jeweilige Grund dafür ist, bleibt meist offen.

 
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