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Milbenbefall beim Hund

Es existieren eine ganze Reihe unterschiedlicher Milben, die beim Hund zu starkem Juckreiz und einer Schädigung der Haut führen können. Wir zeigen, wie Sie Abhilfe schaffen können.

Es gibt eine ganze Reihe unterschiedlicher Milben, die beim Hund zu starkem Juckreiz und einer Schädigung der Haut führen können. Hier ist rechtzeitiges Handeln wichtig.

Welche Milbenarten treten bei Hunden auf?

Hunde sind auf ihren Streifzügen durch die Natur ständig der Gefahr ausgesetzt, sich mit Milben zu infizieren. Eine davon ist die orange Herbstgrasmilbe. Ihre Larven warten im hohen Gras auf mögliche Opfer wie Hunde und Katzen. Deren Blut benötigen sie, um die Entwicklung zum fertigen Spinnentier durchzuführen. Haben sie sich vollgesaugt, lassen sie sich auch schon wieder fallen. Doch der Hund leidet während des Befalls und noch einige Zeit darüber hinaus über starken Juckreiz.

Eine der häufigsten Milbenarten beim Hund ist die Räudemilbe (Sarcoptes canis), die zu den Grabmilben gezählt wird. Meist beginnt der Befall an Kopf und Ohren, kann mit der Zeit aber den ganzen Körper des Hundes umfassen. Die Ansteckung erfolgt fast immer durch den Kontakt mit bereits infizierten Hunden. Auch diese Milbenart löst extremen Juckreiz aus.

Nicht ganz so schlimm ist der Befall mit Demodexmilben. Mitunter leben sie vereinzelt im Hundefell und führen zu keiner größeren Beeinträchtigung. Übertragen werden können sie bereits bei der Geburt durch die Mutterhündin. Typisch ist der Beginn von kahlen Stellen an den Vorderbeinen. Ein starkes Immunsystem kann ausreichen, dass die auch unter dem Namen Haarbalgmilben bekannten Parasiten zu keiner größeren Beeinträchtigung führen und gar nicht weiter auffallen.

Äußerst unangenehm sind die mit den Räudemilben verwandten Ohrmilben. Wie der Name schon sagt, sind sie am häufigsten im Ohr des Hundes bzw. anderer Tiere anzutreffen. Mit einer starken Lupe können die winzigen Plagegeister als weiße Pünktchen erkannt werden. Leider hegen sie keinerlei Interesse, ihren Wirt bald wieder zu verlassen, sondern nisten sich dauerhaft im Ohr ein, denn das warme, feuchte Klima stellt für sie eine ideale Brutstätte dar. Innerhalb von drei Wochen entwickeln sie sich vom Ei bis zur fertigen Milbe.

Symptome eines Milbenbefalls beim Hund

Aufgrund der unterschiedlichen Milbenarten, die Hunde befallen können, sind die Symptome nicht immer exakt gleich, ähneln sich aber: Typische Anzeichen sind häufiges Kratzen, was jedoch unterschiedliche Ursachen haben kann. Oftmals kommt es zu kahlen Stellen im Fell, Schuppenbildung oder Verkrustungen. Je nach Milbenart und Dauer des Befalls kann dies nur einzelne Stellen oder beinahe den gesamten Körper des Hundes betreffen. Um eine Ausbreitung zu verhindern, ist beim Auftreten von kahlen Hautstellen immer ein Tierarzt aufzusuchen, um die genaue Ursache festzustellen. Solltest du lediglich einen gewissen Verdacht auf Milben bei deinem Hund haben, weil er sich häufiger kratzt, kannst du mit einem Flohkamm die betroffene Stelle durchkämmen und mit einer Lupe überprüfen, ob Milben zu erkennen sind. Das ist jedoch aufgrund ihrer Winzigkeit nur sehr bedingt möglich.

Vor allem bei Hunden mit Schlappohren lohnt sich ein regelmäßiger Blick in die Ohren, denn hier können sich Ohrmilben relativ ungestört vermehren. Der Hund hat keine Möglichkeit, sich der Plagegeister zu entledigen. Häufiges Kopfschütteln oder Kratzen am Ohr sollten daher ernst genommen und überprüft werden. Ein Befall mit Ohrmilben ist aufgrund bräunlich schwarzer Krusten relativ eindeutig zu erkennen. Es kann aber auch ein Pilz dafür verantwortlich sein, weshalb ein Tierarzt eine eindeutige Diagnose stellen sollte.

Behandlung bei einem Milbenbefall

Nicht bei jeder Milbenart ist zwingend sofort eine Therapie durchzuführen. Herbstgrasmilben führen zwar vorübergehend zu einem lästigen Jucken, richten aber weder einen größeren Schaden an, noch breiten sie sich aus. Ist die Larve vollgesogen, verlässt sie freiwillig den Hund wieder.

Auch Demodexmilben müssen nicht zwingend sofort bekämpft werden, wenn der Tierarzt sie diagnostiziert hat. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sie sich im Fell von Jungtieren aufhalten. Verfügt der Hund über ein starkes Immunsystem, können sie ihm wenig anhaben. Sobald sich jedoch kahle Stellen bemerkbar machen, muss eingegriffen werden.

Das gilt auch im Fall von Räude- und Ohrmilben. Sie sind keinesfalls zu dulden, sondern gegen sie muss umgehend vorgegangen werden. In Frage kommen Salben, Gele, Flüssigkeiten oder Pulver. Vielleicht genügt – je nach Milbenart und Ausbreitung des Befalls – auch die Verwendung eines antiparasitären Hundeshampoos. In jedem Fall muss die Behandlung sehr gewissenhaft und nachhaltig erfolgen, um die Milben möglichst dauerhaft zu entfernen. Im Falle von Ohrmilben sollten die Ohren drei Wochen lang behandelt werden, da sich der Entwicklungszyklus über diesen Zeitraum hinzieht.

Achtung:Manche Milbenarten können vom Hund auf den Menschen übergehen. Gründliches Hände waschen ist während einer Behandlung daher Pflicht. Sollten bei sich selbst Hautveränderungen festgestellt werden, ist ein Dermatologe aufzusuchen.

Milben beim Hund vorbeugen

Einen hundertprozentigen Schutz vor Milben gibt es nicht, da sich Hunde ständig über vielfältige Weise infizieren können. Jeder Ausflug im Grünen und jeder Kontakt mit einem anderen Hund kann zu einer Übertragung von Milben führen. Gerade im Ausland ist daher Vorsicht geboten: Vermeide den Kontakt von deinem Hund mit Streunern, denn bei ihnen ist die Ansteckungsgefahr groß. Auch das Trinken aus öffentlich aufgestellten Hundenäpfen sollte unterbleiben. Aber auch zuhause kann manches getan werden: Regelmäßig sollten Decken und wenn möglich das Hundebett gewaschen werden. Selbiges gilt für Halsband oder Geschirr. Zudem ist auf Hygiene rund um die Futterstelle zu achten. Wer mehrere Haustiere besitzt, sollte bei einem Befall seines Hundes den Tierarzt darüber informieren, da beim Auftreten von Milben wahrscheinlich alle Tiere behandelt werden müssen.

Tipp:Je schwächer das Immunsystem deines Hundes ist, umso größer ist die Gefahr, dass sich Milben ausbreiten können. Dementsprechend ist auf ausreichend Bewegung, eine regelmäßige Fellpflege und eine gesunde Ernährung mit einem hochwertigen Hundefutter zu achten.

Milben sind nur eine von vielen Parasitenarten, die Deinen Hund befallen können und über die Du Dich daher am besten schon im Vorhinein informieren solltest. Allgemeine Informationen und einen Auflistung derhäufigsten Parasiten findest Du in unserem Übersichts-Artikel.
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Barbara Thiel

ÜBER DIE AUTORIN: BARBARA THIEL

Barbara Thiel ist Tierärztin mit Schwerpunkt Tierernährung und arbeitet in der Produktentwicklung der Bewital petfood GmbH & Co.KG. Dort ist sie außerdem fachliche Ansprechpartnerin des BELCANDO® Experten Clubs für Züchter und Hundetrainer und leitet das Schulungswesen. Sie hält derzeit zwei Greyhounds und einen Border Terrier, ist Mitglied im Ausschuss für Zucht und Kontaktperson für die International Partnership for Dogs (IPFD) im Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH).

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