Können Hunde vegetarisch ernährt werden?
Rein wissenschaftlich ist das zwar möglich, aber durch diese Ernährungsweise besteht beim Hund eine erhöhte Gefahr für Nährstoffmängel.
Viele Vegetarier fragen sich, ob sie auch ihren Hund vegetarisch oder gar vegan ernähren können. Ebenso wie beim Barfen kann es hierbei schnell zu Mangelerscheinungen kommen. Ohne spezielle Kenntnisse, einem detaillierten Ernährungsplan und regelmäßige Kontrollen bei einem Tierarzt ist von dieser Ernährungsweise abzuraten.
Sind Hunde Fleischfresser?
Während Katzen reine Fleischfresser sind, zählen Hunde zu den Fleisch- und Allesfressern. Das bedeutet, sie sind in einem gewissen Umfang in der Lage, auch andere Nahrungsmittel für sich zu verwerten. Doch sieht man sich ihr Gebiss an, gehört dies eindeutig einem typischen Fleischfresser. Sie besitzen keine Mahlzähne, um Pflanzen zu zerkleinern und sie für die Verdauung vorzubereiten.
Dasselbe gilt wenn man sich die Länge ihres Magen-Darm-Trakts ansieht. Sie haben nicht etwa einen besonders langen – wie wir es beispielsweise von Kühen kennen – um die Nährstoffe von Pflanzen gut aufnehmen zu können, sondern einen sehr kurzen. Er ist in erster Linie für die Verdauung von Fleisch vorgesehen und nur bedingt dazu in der Lage, Pflanzen zu verwerten.
Dadurch könnten andere Verdauungsprozesse in Mitleidenschaft gezogen werden. Und es ist nicht auszuschließen, dass es bei zu viel Stärke im Futter zu Gärungen kommt, die die Schleimhautbarriere des Verdauungstraktes beschädigen. Die Folge davon könnten Unverträglichkeiten und Allergien sein.
Darf ich meinen Hund vegetarisch ernähren?
Aufgrund der Tatsache, dass es sich bei einem Hund nicht um einen Pflanzenfresser handelt, ist die Frage durchaus berechtigt, ob ein Hund vegetarisch bzw. vegan ernährt werden darf. Der Deutsche Tierschutzbund lehnt dies im Gegensatz zu Großbritannien nicht grundsätzlich ab. Dort droht einem Hundebesitzer eine Geldstrafe von über 20.000 Euro, wenn er seinen Hund nicht angemessen füttert, wozu in jedem Fall auch Fleisch gehört.
In Deutschland heißt es beim Deutschen Tierschutzbund: „Wenn ein erwachsener Hund nicht, z. B. aufgrund einer bestimmten Erkrankung, ganz spezielles Futter benötigt, sondern mehr oder weniger „alles“ frisst, kann man für ihn eine abwechslungsreiche Ernährung aus Milch- und Eiprodukten, Gemüse, Reis und Teigwaren zusammenstellen.“ Vor vegetarischen Hundefuttersorten warnt der Tierschutzbund: „viele der untersuchten Produkte wiesen keine sehr ausgewogene Zusammensetzung auf.“
Welche Gefahren bestehen bei vegetarischer Ernährung?
Welche Konsequenzen es haben kann, wenn man Hunde nicht durch ein artgerechtes Futter ernährt, konnte in Studien über das Barfen eindeutig belegt werden. Untersuchungen an gebarften Hunden zeigten, dass viele von ihnen Mangelerscheinungen aufwiesen. Bedenkt man, dass dies bereits dann passieren kann, wenn Hunde hauptsächlich mit rohem Fleisch ernährt werden, lässt sich erahnen, wie groß die Gefahr einer Fehlernährung bei vegetarischer Kost ist. Dementsprechend warnt der Deutsche Tierschutzbund.
Eine wichtige Voraussetzung ist, dass die Ration bilanziert ist. Dies kann nur eine wissenschaftliche Überprüfung durch einen auf Ernährung spezialisierten Tierarzt gewährleisten! Kritisch zu sehen ist die Kombination von vegetarischer Ernährung mit Rohkost. Dadurch ist es kaum zu vermeiden, dass der Hund große Mengen nicht aufgeschlossener Kohlenhydrate aufnimmt, die zu Verdauungsstörungen führen.
Kann ich meinen Hund vegan ernähren?
Die Gefahren einer Mangelernährung sind bereits bei vegetarisch ernährten Hunden groß. Hier besteht aber immerhin die Möglichkeit, Nährstoffe in Form von tierischen Produkten zu liefern, also beispielsweise durch Eier und verschiedene Milchprodukte.
Aufgrund einer möglichen Laktoseunverträglichkeit stellen diese Lebensmittel aber ein gewisses Allergierisiko dar. Sie müssten erst einmal in sehr kleinen Mengen getestet werden. Wer deshalb oder aufgrund einer veganen Ernährungsweise darauf verzichten möchte, der kann auf Erbsen und Linsen ausweichen. Sie liefern dem Hund Eiweiß – jedoch nicht in dem Maß, wie es tierische Produkte vermögen. Dementsprechend benötigt der Hund eine größere Menge davon.
Kohlenhydrate können wie bei normalem Hundefutter durch Kartoffeln, Amaranth oder Süßkartoffeln geliefert werden. Hinzu kommt Gemüse und in kleinen Mengen Obst für die Versorgung mit Vitaminen. Wie beim Barfen genügt dies für eine ausgewogene Ernährung jedoch nicht! Es muss überprüft werden, inwieweit dem Futter Öle, Mineralstoff und Vitamine (in Pulverform) beigefügt werden müssen.
Jeder sollte sich im Klaren darüber sein, dass diese Art der Fütterung eine extreme Herausforderung darstellt. Der Hund sollte kein Versuchstier sein, um die eigene Weltanschauung zu verwirklichen.
Bei welchen Hunden wird vor vegetarischem bzw. veganem Futter gewarnt?
Um einen Hund vegetarisch oder vegan zu ernähren, bedarf es eines sehr gründlichen Ernährungsplans. Nur so ist es vorstellbar, dass ihm Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in der richtigen Menge und im passenden Verhältnis zugeführt werden.
Leider kann man sich nicht auf vegetarische Fertigkost verlassen. Untersuchungen haben hervorgebracht, dass sie vor allem Mängel bei der Zuführung von Mineralstoffen und Vitaminen, aber auch ausreichend Proteinen aufwiesen. Ein gesunder, erwachsener Hund, der nicht übermäßig gefordert ist, kann kleinere Mängel einigermaßen wegstecken.
Abzuraten ist eine vegetarische bzw. vegane Ernährung jedoch bei Welpen, trächtigen bzw. säugenden Hündinnen, kranken (geschwächten) Hunden, sportlich aktiven Tieren und alten Hunden. Sie sollten in jedem Fall mit einem Hundefutter versorgt werden, das einen hohen Fleischanteil aufweist, um sie artgerecht zu versorgen.
Quellen:https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/heimtiere/hunde/hunde-richtig-ernaehren/ www.tierschutzbund.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Hintergrundinformationen/Heimtiere/Vegetarische_und_vegane_Ernaehrung_von_Hund_und_Katze.pdf
- FÜR NORMAL AKTIVE HUNDE
- REZEPTUR OHNE GETREIDE
- BESTE PROTEINQUALITÄT