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Tipps für die Hundeerziehung im Alltag

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Einen Hund zu erziehen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Doch wer weiß, worauf es bei der Hundeerziehung im Wesentlichen ankommt, kann von Anfang an richtig vorgehen und so die gröbsten Fehler vermeiden - zum Wohle des Hundes und für ein stressfreies Miteinander von Mensch und Tier.
 

1. Keine Eingewöhnungsphase

Viele Hundehalter meinen es gut und wollen dem Hund nach dem Umzug ins neue Zuhause erst einmal ein paar Tage Zeit geben, um sich einzugewöhnen, bevor dann die Regeln nach und nach eingeführt werden. Doch egal, ob Welpe oder Seniorhund: Es ist ratsam, die grundlegenden Regeln von Anfang an durchzusetzen. Denn dem Hund ungünstige Verknüpfungen wieder abzutrainieren ist viel schwieriger, als sie erst gar nicht entstehen zu lassen.
 

2. Auf Einigkeit und Konsequenz achten

Hunde sind wahre Weltmeister darin, Erziehungslücken ausfindig zu machen. Wenn nicht alle Personen, die mit dem Hund in Kontakt stehen, an einem Strang ziehen, wird es schwierig. Selbst wenn nur ab und zu von einer Person etwas durchgehen gelassen wird, was eigentlich nicht erlaubt ist, kann das schon monatelanges Hundetraining wieder zunichtemachen.
 

3. Klare Kommunikation

Hundehalter neigen bisweilen dazu, mit Hunden zu reden wie mit Menschen. Sätze wie „Jetzt habe ich dir aber schon wirklich oft genug gesagt, dass du an meinen neuen Schuhen nicht kauen darfst“ mögen zwar das menschliche Redebedürfnis befriedigen, aber ein „Nein!“ verbunden mit der entsprechenden Geste reicht in der Hundeerziehung vollkommen aus. Wer permanent auf seinen Hund einredet, kann zwar Glück haben, dass der Hund alles richtig interpretiert, es kann aber auch sein, dass der Hund das Dauergerede als Hintergrundgeräusch einordnet und zukünftig ausblendet.
 

4. Das richtige Timing

Viele Fehler in der Hundeerziehung sind dem falschen Timing geschuldet. Hunde leben im Jetzt. Sie können Dinge, die schon wenige Minuten zurückliegen, nicht einer aktuellen Handlung (z. B. Belohnen) zuordnen. Wird der Hund beispielsweise bei der Begrüßung genau dann gestreichelt, wenn er hochspringt, wird der Hund das Streicheln nicht auf die Begrüßung an sich beziehen, sondern auf das Hochspringen. Daher: Den Hund lieber dann streicheln, wenn er alle vier Pfoten auf dem Boden hat. Es sei denn, man möchte bei jeder Begrüßung angesprungen werden.
 

5. Die perfekte Motivation

Das Geheimnis der perfekten Motivation besteht darin, dem Hund zu vermitteln, dass es beim Halter immer am Spannendsten ist und der Hund daher seine Aufmerksamkeit dem Halter schenkt. Dazu hat sich die Methode der positiven Bestärkung etabliert. Ob dies durch Leckerlis (Achtung: Diese müssen von der üblichen Futterration abgezogen werden), Streicheln, Loben oder Spielen (z. B. Dummy) geschieht, ist dabei zweitrangig.
 

6. Stets ruhig bleiben

Manche Hunde fallen immer wieder in die gleichen (falschen) Verhaltensmuster zurück, so, als ob alles, was man ihnen jemals beigebracht hat, wieder vergessen wäre. Druck, Schreien oder gar Gewalt helfen hier aber nicht weiter. Sie machen die Sache nur noch schlimmer, da der Hund noch mehr verunsichert wird und sich daher weitere Fehler einschleichen. Daher: Ruhig bleiben, eine angenehme Lernatmosphäre schaffen und noch einmal von vorne beginnen. Wenn es dann klappt, ausgiebig belohnen.
 

7. Das richtige Lerntempo

Wir Menschen sind oft zu ehrgeizig. Wir suchen den Erfolg, obwohl der Hund das Gewünschte augenblicklich noch gar nicht leisten kann. Wenn etwas falsch läuft, liegt es nur selten am Hund. Vielfach ist der Mensch einen Schritt zu schnell vorangegangen und das Gelernte hat sich einfach noch nicht gefestigt. Sinnvoll ist es daher, immer mit dem kleinstmöglichen Schritt zu beginnen und dann den Schwierigkeitsgrad langsam zu steigern. Dabei ist es völlig normal, dass zu Beginn nicht alles klappt.
 

8. Nicht vermenschlichen!

Auch wenn viele daran glauben, dass Hunde menschliche Charaktereigenschaften haben - bei der Erziehung des Hundes sollte man dies ignorieren. Denn wer dem Hund beispielsweise unterstellt, er würde absichtlich oder aus Sturheit etwas falsch machen, wird bei der Erziehung schnell in eine Sackgasse geraten. Vielmehr ist es ratsam, sich immer wieder vor Augen zu führen: Wenn der Hund ein Kommando nicht ausführt, macht er das nicht, weil er uns ärgern will, sondern weil meist eine vorhandene Ablenkung größer ist als das, was wir wollen bzw. andersherum gesehen die Motivation zum Ausführen des Kommandos zu gering ist.
 

9. Fordern und Fördern

Die Gassi-Runden sind ein ganz elementarer Bestandteil der Mensch-Hund-Beziehung. Doch viele Hundehalter bekommen genau dann feuchte Hände, weil sich hier zeigt, ob die Erziehung wirklich erfolgreich ist. Ist der Hund dauernd weg, läuft etwas falsch. Damit es dazu erst gar nicht kommt, ist es ratsam, ihn beim Gassi gehen zu beschäftigen: Apportier-, Such- und Kopfspiele, das Abfragen von Kommandos oder auch die spontane Änderung der Richtung sorgen dafür, dass der Hund sich am Halter orientiert – und nicht mit anderen Dingen beschäftigt ist. Das stärkt nicht nur die Bindung, sondern macht auch noch Spaß!
 

10. Im Team lernt es sich besser ...

So manches Erziehungsproblem lässt sich mit der passenden Unterstützung anderer Hundehalter viel leichter in den Griff bekommen. Warum also nicht in einem Hundesportverein oder einer Hundeschule anmelden? Alternativ kann man sich natürlich auch mit Gleichgesinnten auf einem Hundeplatz in der Nähe treffen.
 
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